Nun bin ich um die ganze Welt gereist und, ich gebs zu, ich war noch nie in Wien! Ich werde immer wieder geschockt angeschaut. „Wie, du warst noch nie in Wien?“. Nein, die Hauptstadt des Nachbarlandes habe ich immer wieder ignoriert. Obwohl ich in letzter Zeit ein grosser Österreich Fan geworden bin, Wien fehlte mir noch. Aber das sollte sich jetzt ändern.
Anfangs dieses Jahres habe ich einen Flug gebucht, damit es nun auch wirklich klappen sollte und ich endlich, endlich nach Wien reisen konnte. Meine Erwartungen waren mittlerweile ziemlich hoch, da ich einige Leute in meinem Umfeld habe, die mir so oft von Wien vorgeschwärmt haben.
Prunk und Barock an jeder Strassenecke
Da ich im 25 Hours Hotel übernachtet habe, welches mitten im Museumsquartier liegt, habe ich auch gleich mit dieser Umgebung, dem 7. Bezirk, gestartet. Und hier wird Wien auch gleich all meinen Vorstellungen gerecht, denn wie der Name schon sagt, hier besteht die Stadt in erster Linie aus Museen. Hier gibt es alles an Kunst zu sehen: Musik, Theater, Tanz, Literatur, Kunst, Architektur…. Liebhaber dessen können hier Tage verbringen.
In der Umgebung des Museumsquartiers ist das Volkstheater zu finden und zur anderen Seite die Hofburg mit seinen Museen. Bei der Hofburg lässt es sich schön spazieren gehen und den tollen Garten bestaunen oder zwischen Palmen ein Wiener Melange zu trinken.
Was ich dir aber hier besonders ans Herz legen möchte, ist ein Besuch der Nationalbibliothek. Diese entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und gehört mit fast 80 m Länge, 20 m Höhe und mehr als 200.000 gesammelten Werken zu den grössten Barockbibliotheken der Welt. Der Prunksaal der Bibliothek zu betreten ist der Wahnsinn und wer Bücher genauso liebt wie ich, kann hier nur ins Staunen kommen.
Um solche Orte schnell und unkompliziert zu besuchen, habe ich mir vorab den Vienna Pass besorgt. Damit gibt bei über 60 Sehenswürdigkeiten freien Eintritt, vielerorts musst du dich nicht in die Schlange stellen und kannst vorgehen und zudem kannst du bei Bedarf alle HopOn-HopOff Busse benutzen. In Wien gibt es unglaublich vieles zu sehen und alle diese Sehenswürdigkeiten kosten Eintritt. Willst du ein klassisches Sightseeing Wochenende verbringen, dass lohnt sich der Vienna Pass in den meisten Fällen.
Damit bin ich dann auch weitergefahren zu einem Ort, auf den ich mich ganz besonders gefreut habe: Das Hundertwasser Haus. Barcelona hat Gaudí, Wien hat Hundertwasser. Ich mag viele der Arbeiten des Künstlers, aber das von ihm gestaltete Haus von aussen zu sehnen, darauf habe ich mich schon lange gefreut. Natürlich habe ich mir das Museum seiner Arbeiten nicht entgehen lassen. Dieses ist wirklich besonders schön gestaltet und lädt danach auch zum gemütlichen Verweilen in dessen Café ein.
Vergnügungsparks und Touristenfallen
Was fällt dir noch ein, wenn du an Wien denkst? Das Wiener Riesenrad und der Prater natürlich! Kennt man ja auch, wenn man noch nie in Wien war. Aber jetzt wollte auch ich wieder einmal Riesenrad fahren. Ich glaube, ich habe das seit Kindheitstagen nie mehr gemacht! Und ja, es lohnt sich, denn die Aussicht über Wien ist tatsächlich atemberaubend. Auf alle Seiten sieht man die Stadt sich ausdehnen und so wird mir die Grösse erst richtig bewusst. Der Prater ist ein riesiger Vergnügungspark und nicht meine Welt.
Ich schlendere darüber, aber wie immer zieht es mich hier eher ins Museum, anstatt auf verrückte Bahnen. Ich besuche das Prater Museum, welches klein, aber fein ist. Es zeigt die interessante Geschichte des Parks und erzählt von alten Zeiten, als noch Menschen ausgestellt und begafft wurden. Egal ob Frauen mit Bärten, Kleinwüchsige, Menschen mit anderer Hautfarbe, in der Zirkuswelt gab es nichts, was es nicht gab.
Ich habe das Gefühl, ich habe mittlerweile schon die ganze Stadt gesehen, aber ein Blick auf die Karte zeigt: Ich habe gerade erst angefangen damit! In Wien könnte ich echt Tage verbringen und es bliebe immer noch so vieles übrig. Egal wohin ich schaue, riesige, barocke Gebäude. Die Spanische Hofreitschule, die Albertina, die Staatsoper…. Alles nicht gesehen.
Touristenmagnet ist natürlich der Stephansdom in der Innenstadt, wo sich auch die grossen Einkaufsstrassen anschliessen. Hier ist meist eine Flut von Menschen und oft ist gefühlt kaum mehr ein Durchkommen. Was ich aber nicht verpassen will und worauf ich mich auch gefreut habe, ist der Naschmarkt.
Da gibt es alles mögliche an unbekanntem Essen zu kaufen und es sind Waren aus der ganzen Welt zu finden. Ich liebe Märkte über alles und der Naschmarkt ist wirklich schön. Ich gehe in eine der kleinen Kneipen und bestelle mir einen Apfelstrudel und schaue dem Treiben zu. Der Naschmarkt empfehle ich allen bei einem Wienbesuch. Aber auch hier gehen die Meinungen weit auseinander – von „authentischer Markt“ bis hin zu „Touristenfalle“ habe ich verschiedene Meinungen gehört. Es ist wohl eine Mischung aus beidem….
Am Ende meines Wien Besuches mache ich dann doch noch einen Abstecher nach Schönbrunn. Ich bin kein Fan von Schlössern oder Sissi, daher habe ich mir einen Besuch des Schlosses von Innen bereits von Anfang an ausgeschlossen. Der Park ist aber riesengross und im Sommer bestimmt ein Paradies. Jetzt, Anfangs des Jahres, hat es zwar auch viele Menschen da, aber meist einfach zum Spazieren oder Joggen oder um den Zoo mit den süssen Pandas zu besuchen. Ich lasse hier meinen Wienbesuch ausklingen, schlendere durch den Park und tauche schlussendlich im Palmenhaus zwischen tropischen Pflanzen nochmals in eine andere Welt ab.
Wenn in Wien, dann auch Bratislava
Wien sollte aber für mich noch nicht genug sein. Wenn in Wien, dann auch nach Bratislava, oder? Die Hauptstadt der Slowakei ist nur 55 Km entfernt. Am Hauptbahnhof in Wien ergattere ich mir ein Ticket für 16 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Ebenso sind die öffentlichen Verkehrsmittel in Bratislava im Ticket inbegriffen. Die Fahrt dauert eine Stunde und gestaltet sich ganz angenehm. Wie alle Grenzgegenden der Welt ist auch der Landstrich zwischen Wien und Bratislava typisches Grenzland. Irgendwie ein bisschen heruntergekommen, irgendwie gehört alles jedem und doch niemandem so wirklich. Grenzland halt.
Vom Bahnhof Bratislava in die Innenstadt ist der Weg ganz einfach. Strassenbahn Nr. 1 oder die Buslinie Nr. 93 fahren beide direkt vor dem Bahnhof ab.
Bratislava ist auf den ersten Blick sympathisch. Klein, übersichtlich, schön, freundlich. Insgesamt ein bisschen weniger aufgeregt und weniger Schickimicki als Wien, bodenständiger. Die Altstadt ist der schönste Teil der Stadt und hier finden sich einige barocke Gebäude wie das alte Ratshaus oder der Martinsdom. Auch das Michaelstor lohnt sich anzuschauen. Am besten gefallen hat mir aber insgesamt das Flair der Altstadt. Die Leute treffen sich für einen Schwatz zum Kaffee, rauchen eine Zigarette zusammen, alte Frauen tratschen auf dem Marktplatz und insgesamt fühlt sich das Leben hier recht entspannt an.
Touristische Highlights zu erwarten wäre übertrieben. Zum Standardprogramm gehört ein Besuch der Burg von Bratislava, welche über die Stadt trohnt und von wo man einen schönen Blick über Bratislava und die Donau hat. Das Spezielle an Bratislava sind aber nicht die Touristenhighlight, sondern das Leben an sich. Die Menschen sind sehr sympathisch, Bratislava eine kleine Künstlerstadt und überall poppen hippe Cafés aus dem Boden und sind kleine Kunstgalerien zu finden.
Ich bin leider schon wieder auf dem Sprung zurück nach Wien, aber irgendwann möchte ich nochmals für mehr als nur eine Stippvisite nach Bratislava zurückkommen – am liebsten im Sommer!
Reisetipps
- Anreise von und nach Wien ist ganz einfach per Flugzeug oder Bahn.
- Vom Flughafen in die Innenstadt gibt es per Bahn zwei Möglichkeiten: Du fährst mit dem CAT (City Airport Train) in 16 Minuten nach Wien Mitte, was dich 11 Euro kostet. Nur 10 Minuten länger gehts mit der S7 nach Wien Mitte, was aber nur 4 Euro kostet. Die Züge fahren am selben Ort ab.
- Innerhalb Wiens bewegst du dich am einfachsten mit der U-Bahn.
- Als Übernachtungsmöglichkeit empfehle ich wärmstens das 25 Hours Hotel im Museumsquartier. Das Motto ist „Zirkus“ und dementsprechend sind auch die Zimmer und das ganze Hotel eingerichtet. Wie in jedem 25 Hours Hotel gibts auch hier nebst vielen Extras Fährräder zu leihen, einen Mini in der Tiefgarage oder eine Freitag Umhängetasche – gratis, versteht sich. Vom Essen fange ich gar nicht erst an zu schwärmen…
- Wien hat vieles zu bieten, suche dir von Anfang an ein paar Dinge raus, die du besuchen willst. Du wirst niemals alles sehen können.
- Was das Essen angeht: Wien ist was ganz besonderes. Alle meine Food-Tipps gibts im nächsten Artikel!
Welches sind deine Highlights in Wien?
**Meine Reise wurde von 25 Hours Hotels und Vienna Pass unterstützt. Vielen Dank dafür. Meine Meinung ist und bleibt meine eigene.**