Ich bin ganz entzückt, als ich Loriot anschaue. Der Chef der Lamabande in Tirol guckt mich verschmitzt an. Es ist eigentlich unmöglich seinem Charme zu widerstehen. Also heisst es nun Gassi gehen mit Lamas!
Ich bin in Fieberbrunn in Tirol zu Besuch auf dem Hof von Barbara, die sich ganz den wundervollen Tieren verschrieben hat. Die Bindung zwischen ihr und den drei Lamas Loriot, Simon und Ronaldo ist auf den ersten Blick erkennbar. Die Tiere vertrauen Barbara und sie weiss sie immer wieder zu beruhigen, wenn plötzlich fremde Leute dastehen und sie anfassen wollen. “Nicht am Kopf berühren”, lehrt uns Barbara. Lamas sind Fluchttiere und machen sich schnellstens aus dem Staub, wenn sie Gefahr wittern oder sich nicht wohl fühlen.
Am Hals gekrault zu werden, dass wiederum mögen sie. Also nähere ich mich allen dreien vorsichtig an, murmle ein “Hallo Loriot” vor mich hin und strecke meinen Arm aus, um meine Finger in das zottelige Fell an Loriots Hals zu vergraben.
Meine Lamaliebe hat begonnen, als ich 2004 das erste Mal durch Südamerika gereist bin und die wunderbaren Tiere über die Anden habe stolzieren sehen. Herrlich stolz, vor einer Kulisse die seinesgleichen sucht, habe ich die Lamas auf 3000 Metern Höhe kennen und lieben gelernt. Umso schöner ist es nun, diese Tiere in Tirol wiederzutreffen und ein Lamatrekking zu machen.
Wir spazieren also los, die Lamas an der Leine. Wir sollen es machen wie mit den Männern, meint Barbara, sie nicht an der allzu langen Leine lassen. Also laufe ich los, Loriot immer in der Nähe.
Fieberbrunn in Tirol bietet eine spektakuläre Kulisse für ein Lamatrekking und gleichzeitig schüttet Frau Holle kräftig die Decke. Es schneit und schneit, wir stapfen durch den hohen Schnee. Richtig idyllisch mutet die Landschaft an, es ist ruhig und beinahe meditativ. “Lamas haben eine beruhigende Wirkung auf uns Menschen”, meint Barabara. “Man sagt auch über sie, dass sie in die Seele der Menschen blicken können.” Und irgendwie haben die Tiere tatsächlich eine beruhigende Wirkung. Ich fühle mich, als würde ich fast ein bisschen runterkommen.
So beruhigend wie die Lamas sind, so störrisch können sie aber auch sein. Fast so wie ein Esel. Wenn sie nicht wollen, dann wollen sie einfach nicht und es gibt nicht mehr vieles, was sie zum Umdenken bewegen kann. Die drei machen aber gut mit und lassen sich von uns führen. Oder wir uns von ihnen?
Natürlich taucht auch bald einmal die Frage nach der berühmten Lamaspucke auf. Aber wir müssen uns nicht gross fürchten, meint Barbara. Lamas spucken eigentlich nur einander an, wenn es um Revierkämpfe oder Futterneid geht. Obwohl es natürlich gerne alle sehen würden sind wir froh, spuckt keines der Tiere um sich.
Wir gehen also Gassi mit Lamas – irgendwie lustig, irgendwie spannend. Reiten kann man auf Lamas aber nicht. Sie taugen dennoch als Lastenträger, immerhin können sie rund 20% des eigenen Körpergewichts tragen. Schon daher bietet sich ein Lamatrekking an. Während man selbst das Umland gemütlich erkunden und geniessen kann, übernehmen die Lamas den schweren Part und tragen das Gepäck mit. In den Anden werden die Tiere noch heute dafür genutzt, Last in entlegene Dörfer zu transportieren. Für die Lamas ist dank ihrer Schwielensohlen auch bergiges Terrain kein Problem und so fühlen sich die Tiere auch in den Kitzbüheler Alpen wohl.
Nach der Wanderung bringen wir Loriot, Simon und Ronaldo zurück in ihr Gehege. Sobald das Halfter abkommt wissen sie: Jetzt ist Feierabend! Während die Lamas also ihre wohlverdiente Ruhezeit geniessen, staune ich über den meterhohen Schnee und geniesse die Winterlandschaft in Tirol mit einem Haselnussschnaps am warmen Feuer.
Gassi gehen mit Lamas – ein einmal wirklich anderes Vergnügen!
Den Hof von Barbara Steinacher findest du auch im Internet. Ich wurde von Tirol Werbung, Kitzbüheler Alpen und Österreich Werbung zu diesem Blogtrip eingeladen, welcher von iambassador gemanagt wurde. Selbstverständlich wird meine Meinung davon nicht beeinflusst.
Ein liebes Danke geht an Susi von Black Dots White Spots für die Bilder von mir und Loriot.